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Frühmittelalter (ca.
500 – 1000 n.Chr.)
Der Mann trug
ein Unterhemd und eine Art Hose (genannt: Bruche) aus Leinen.
Darüber wurde ein langärmeliger Kittel getragen.
Der wollene Kittel reichte bis über die Knie und wurde gegürtet.
Um die Schultern legte man einen Rechteckmantel aus Wolle, der
auf der rechten Seite durch eine Spange gehalten wurde. Als Kopfbedeckung
wurden Filzhüte getragen. Die Füße und Beine wurden
bis ins 11. Jahrhundert noch mit Binden umwickelt.
Die Schuhe bestanden aus Leder und wurden wendegenäht hergestellt.
An Frisurmoden überwiegen in dieser Zeit kürzere Haarschnitte.
Als Schmuck trug der Mann Mantelspangen und Armreifen sowie Gürtel
und Schnallen überwiegend aus Buntmetall/Bronze. Höhere
Stände nutzten auch Silber, Gold war überwiegend dem
Adel vorbehalten.
Die Kleidung der Frau war
bis ins 11. Jh. nicht sehr körperbetont. Sie trug ein leinenes, knöchellanges
Untergewand mit langen Ärmeln. Darüber wurde
ein Obergewand mit weiten, kurzen oder spitz endenden Ärmeln
angezogen.
Auch
die Frau trug über dem Obergewand einen mantelartigen Umhang,
den sie über der Brust schloss. Als Kopfbedeckung trugen verheiratete
Frauen einen Schleier.Als Schmuck
dienten der adeligen Frau Armreifen, Diademe, Hals- und Ohrringe
aus Gold und Silber, die mit Edelsteinen besetzt waren. |
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Hochmittelalter (ca.
1000 – 1250 n.Chr.)
Die Kleidung des Mannes veränderte sich kaum
gegenüber
früheren Zeiten. Statt der Bruche wurden nun auch Beinlinge
getragen, lange Strumpfbeine.
Die Frauenkleidung wurde nun
figurbetonter und
über der Taille geschnürt. Die Ärmel wurden bei adligen
Frauen weiter, es traten Scheinärmel und Tütelärmel
auf. |
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Spätmittelalter (ca.
1250 – 1500
n.Chr.)
Der Mann trug ein knielanges
Unter- und Übergewand.
Der Rock reichte bis zu den Knien und wurde am Saum bisweilen geschlitzt. Über
dem langärmligen Unterrock wurde die Suckenie (ein ärmelloser Überrock)
getragen. Dazu gab es eine leinene Unterhose und enganliegende
oberschenkellange Strümpfe, mhd. die hose.
Später
entwickelte sich das Untergewand zu einem kurzen engen Rock mit
Stehkragen und reich gefaltetem Rücken, auch Schecke genannt.
Diese wurde vorne aufgeschnitten und mit Knöpfen oder Bändern
wieder geschlossen. Manchmal blickte darunter das Hemd hindurch.
Darüber
trug man einen weiten, mantelartigen Umhang, die Houpplande oder
ein kurzes, kaum bis zum Hintern reichendes Mäntelchen.
Als Kopfbedeckung setzte man eine Gugel auf, eine kragenartige
Kapuze mit langem Zipfel.
Als Schuhe trug man Wendeschuhe, die
wie auch bei anderer Kleidung üblich auf Links genäht
und dann umgestülpt wurden, so dass die Naht innen liegt.
Eine besondere Form waren die Schnabelschuhe, auch Poulines genannt,
die sehr lange Spitzen aufwiesen und im 14. und 15. Jhd. aufkamen.
Aber auch mit Sohlen benähte Beinlinge wurden getragen. Das
Haar wurde offen und gelockt auf der Schulter hängend getragen.
Später war es nur noch halblang und über dem Gesicht
kurz. Aber auch vielerlei Kopfbedeckungen waren üblich. Sehr
verbreitet war eine einfache leinerne Bundhaube.
Die Frauen trugen ein knöchellanges
und langärmliges Unterkleid, die Cotte, das meist
aus Leinen genäht wurde. Darüber wurde ein loses, langes,
später ärmelloses Überkleid, der Surcot,
gezogen, das mit einer Schleppe versehen sein konte.
Die burgundische Mode war körpereng, mit weitem schleppenden
Rock und einem enganliegenden Mieder, das vorn über dem Hemd
zusammengeschnürt wurde. Unter dem tiefen Ausschnitt trug
man einen Gürtel.
Als Kopfbedeckung trugen die verheirateten
Frauen immer noch das Gebende oder die Rise, ein gefaltetes Kopftuch.
Besonders in Burgund war der Hennin verbreitet. Das ist
eine kegelförmige
Haube, die oft einen Meter hoch war und mit Schleiern versehen
wurde. Junge Frauen trugen oft Reifenblumen oder Bänderkränze.
Als Schuhe verwendeten die Frauen ebenfalls Wendeschuhe. |
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